Was bedeutet Selbstbestimmung?
„Selbstbestimmt Leben heißt, Kontrolle über das eigene Leben zu haben, basierend auf der Wahlmöglichkeit zwischen akzeptablen Alternativen, die die Abhängigkeit von den Entscheidungen anderer bei der Bewältigung des Alltags minimieren. Das schließt das Recht ein, seine eigenen Angelegenheiten selbst regeln zu können, an dem öffentlichen Leben in der Gemeinde teilzuhaben, verschiedenste soziale Rollen wahrzunehmen und Entscheidungen selbst fällen zu können, ohne dabei in die psychologische oder körperliche Abhängigkeit anderer zu geraten. Selbstbestimmung ist ein relatives Konzept, das jeder persönlich für sich bestimmen muss. [1]“
Selbstbestimmung ist jedoch nicht dasselbe wie Selbstständigkeit – auch wer umfassend auf Assistenz angewiesen ist, kann selbstbestimmt leben!
Wer engagiert sich für Selbstbestimmung?
Als Vorreiter für die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung in Deutschland gilt die Independent-Living-Bewegung der USA, die seit den 1960er Jahren für die Rechte behinderter Menschen kämpft. Die deutsche Selbstbestimmt-Leben-Bewegung ist seit den 1980er Jahren aktiv. So entstand 1986 das erste Zentrum für Selbstbestimmt Leben (ZSL) in Bremen. 1990 wurde für alle ZLS ein Dachverband gegründet: Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. – ISL.
Weitere Informationen zum Thema „Selbstbestimmung“ finden Sie hier:
- Link zur Webseite der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. – ISL
- Link zum Wörterbucheintrag „Selbstbestimmung“ der Fachstelle Teilhabeberatung
[1] DeLoach C.P., R.D. Wilins, G.W. Walker: Independent Living – Philosophy, Process and Services. Baltimore, 1983, S. 64. Übersetzung: Horst Frehe